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Alpenslalom: Tag 3

Alpenslalom: Tag 3 von 5, so war zumindest die Planung. Da ich an Tag 2 jedoch viel im Regen gefahren bin und ich dabei wieder einmal festgestellt habe, dass mir das nur begrenzt Spaß macht und mich an Tag 4 und 5 auf meiner eigentliche geplanten Route laut aktuellen Wetterberichten wohl ein riesiges Regengebiet durchgängig begleitet hätte, habe ich etwas umgeplant. Die beiden Highlights der nächsten Tage, die Maltatal-Hochalmstraße sowie die Nockalmstraße wollte ich an diesem Tag fahren. Und dann anschließend über einige weitere Passknacker-Punkte nach Hause. Den Rest der Tour konnte ich mit etwas Umplanung auch an einem Wochenende mit einer Übernachtung von zu Hause aus fahren. Und die Wetterprognosen für den heutigen Tag waren hervorragend!

Die Aussicht konnte ich morgens beim Beladen der Bolt genießen. Wenn es den ganzen Tag so bleiben würde, wäre der Regen vom Vortag schon beinahe wieder vergessen. Die Bolt war schnell beladen und das Hotel somit auch verlassen.

Ich versuche auch auf mehrtägigen Reisen immer am Ende der Tagestour noch einmal vollzutanken, dann kann ich morgens entspannt losfahren und muss mir nicht gleich Gedanken machen, wo ich die Bolt auffülle.

Am Rathaus in Kötschach-Mauthen hielt ich gestern an (unten links im Bild), um das Regenzeug anzulegen. Nach nur ein paar gefahrenen Kilometern. Das war an diesem Tag nicht definitiv nicht notwendig.

Links hat es wohl kürzlich gebrannt - hoffentlich ist außer Sachschaden nichts weiter passiert.

Gailbergsattel, ohne Halt

Mein Weg führte mich zum Gailbergsattel. Den Passknacker-Punkt hier habe ich bereits am ersten Tour-Tag eingesackt - da wusste ich noch nicht, dass ich die Planung umwerfen werde und somit hier nocheinmal vorbei komme.

Aber auch beim zweiten Mal machte es Spaß, hier zu fahren. Ab Oberdrauburg ging es die B100 Richtung Osten entlang.

Bei Berg im Drautal verließ ich die Bundesstraße, überquerte die Drau und nahm kleinere Straßen unter die Räder.

Kreuzbergsattel

Den Kreuzbergsattel habe ich 2019 auf dem Weg nach Slowenien bereits einmal befahren, aufgrund meiner spontanen Planänderung konnte ich ihn dieses Jahr erneut fahren. Und da mein Startpunkt nur wenige Kilometer entfernt lag, war ich recht früh hier - der Kreuzbergsattel hing noch in einer Wolke fest.

Doch kaum war der Sattel überquert und ich auf dem Weg ins Gitschtal, verschwand auch die Wolke und ich hatte wieder bestes Wetter.

In den Tälern hing immer mal wieder ein kleines Nebelfeld fest, was die ganze Sache aber nur um so schöner machte.

Windische Höhe

Der nächste Passknacker-Punkt war die Windische Höhe. Der Weg hinauf war mehr Schlagloch als Straße - hier könnten eventuell mal ein paar Steuern in eine Straßensanierung investiert werden.

Direkt hinter dem Viehgatter, dass die Kühe am Verlassen ihres Gebietes hindern sollte, fanden sich auch schon die ersten Exemplare, die die Straße als Teil ihres Lebensraumes betrachteten und wie selbstverständlich dort ruhten. Mit dem Motorrad kam ich dort leichter vorbei, als ein zweispuriges Auto.

Die Pferde hingegen standen brav am Straßenrand und waren somit niemandem im Weg.

Baustellenpause

Ein paar Kilometer weiter musste ich etwa 20 Minuten pausieren, da gerade Hangsicherungsmaßnahmen stattfanden. Loses Gestein wurde abgetragen, währenddessen konnten natürlich keine Fahrzeuge an der Stelle vorbeifahren.

Doch irgendwann legten die Bauarbeiter eine kurze Pause ein und ließen den Verkehr (beidseitig hatten sich inwischen jeweils ca. 10 - 15 Fahrzeuge angestaut) passieren.

Ich passierte Feistritz an der Drau, Spittal an der Drau und den Millstätter See und fuhr ab hier langsam Richtung Norden.

Erstes Highlight: Maltatal Hochalmstraße

Bei Gmünd in Kärnten nahm ich den Abzweig nach Malta und somit zum ersten Tageshighlight: die Maltatal-Hochalmstraße.

Diese Mautstraße lag schon lange auf meiner Wunschliste, es hat jedoch bisher nie in eine Tour gepasst. Und für eine Tagestour wäre der Weg dann doch weit gewesen.

Ich weiß nicht, ob die Bilder das wirklich so wiedergeben - wahrscheinlich muss man selbst gefahren sein. Aber die Strecke macht wahnsinnig viel Freude!

Irgendwann stand ich dann an der ersten Ampel. Teilweise ist die Strecke nur einspurig befahrbar, und vor diesen Abschnitten regelt eine Ampel den Verkehr. Sinnvollerweise wird die verbleibende Wartezeit angezeigt - so kann man sich für ein paar Minuten die Beine vertreten.

Kurz vor Ablauf der Wartezeit haben sich alle Motorräder aus der Schlange nach vorne bewegt, um vor den doch langsameren Autos und vor allem Wohnmobilen zu starten.

Die Maltatal-Hochalmstraße endet an der Kölnbreinsperre, und die Staumauer konnte ich bereits sehen. Bei der nächsten Ampel hatte ich dann auch Glück und erwischt eine Grünphase.

Als Nachweisbild für den Passknacker wählte ich das runde graue Gebäude des Bergrestaurants.

Nachdem ich ausreichend Fotos gemacht hatte, fuhr ich weiter - natürlich den gleichen Weg runter, den ich auch hochgekommen war, es handelt sich ja um eine Sackgasse. Nur wenige Meter später hielt ich allerdings bereits wieder an, die Aussicht war einfach zu genial, um nicht nochmal ein paar Bilder zu knipsen.

Das Schild, das ich schon vom hochfahren kannte, warnte auch beim Runterfahren vor Kurven und Gefälle. (Gut, beim Hochfahren war es kein Gefälle, sondern die Steigung…) An der ersten Ampel musste ich ein paar Minuten warten, war hier jedoch komplett alleine. Viele wollten rauf, nur sehr wenige gleich wieder runter.

Durch die Kehren konnte ich noch einen letzten Blick auf die Kölnbreinsperre werfen, bevor es schließlich weiter unter ging.

Nachdem mir kurz vor dem nächsten Tunnel einige Autos entgegen kamen, haben diese wohl gerade eben grün bekommen. Somit war die Chance groß, dass ich erneut warten müsste.

Die Straße flachte wieder ab und ich erreichte den Ort Malta. Von hier aus ging es weiter zurück nach Gmünd, wo ich wieder auf die B99 fuhr, um das nächste Highlight des Tages zu erreichen.

Das nächste Highlight: Nockalm-Straße

Auf dem Weg zum nächsten Highlight meiner umgeplanten Tour für diesen Tag kam ich an diesem “Turm” vorbei. Im Vorbeifahren dachte ich mir: “Mach mal ein Foto!” In der Nachbetrachtung der Bilder ist mir dann aufgefallen, dass das kein Turm war, sondern der Konstantin-Hochofen in Eisentratten. Das Industriedenkmal wurde 1566 erbaut und gilt als das Wahrzeichen des Ortes.

Ich passierte die Orte Kremsbrücke und Innerkrems, und erreichte schließlich die Mautstation der Nockalmstraße.

Schön sind ja immer die Warnschilder, dass man sich auf einer Bergstraße befindet, wo mit Kurven und Höhenunterschieden zu rechnen ist.

Die ersten Meter der Nockalmstraße machten auf jeden Fall Lust auf mehr. Wenig Verkehr, guter Asphalt, tolle Kurven und eine Wahnsinns-Umgebung.

Die Nockalmstraße beinhaltet gleich 3 Passknacker-Punkte: die Eisentalhöhe, Silva Magica und die Schiestlscharte. Am letzten Punkt, der Schiestlscharte, wollte ich schließlich drehen und die Straße wieder an der “Eingangsmautstation” verlassen - sonst wäre meine Tour an diesem Tag zu lange geworden.

Nachdem ich die Aussicht an der Eisentalhöhe etwas genossen hatte, ging es auch gleich weiter. Der nächste Punkt wollte erreicht werden.

Und er wurde erreicht.

Schließlich kam ich zum dritten Passknacker auf dieser Strecke und dem sechsten Nachweis dieses Tages.

Auch hier sah ich mich in Ruhe um, genoss den Blick auf die umgebende Landschaft und machte mich schließlich wieder auf den Rückweg.

Kurz bevor ich wieder an der Mautstation ankam, hielt ich in einer Kurve noch einmal für ein paar Bilder der Bolt an.

Weiter Richtung Norden, weiter Richtung Heimat

Ich verließ Innerkrems und ich verließ Kärnten. Und nur fünf Kilometer weiter konnte ich gleich wieder halten, der nächste Passknacker-Punkt war erreicht.

Der Schönfelder Sattel! Auch hier nutzte ich die tolle Umgebung für ein paar Fotos.

Über die L267 bzw. die Bundschuh Landesstraße fuhr ich durch waldiges Gebiet Richtung Norden, um mich langsam dem Radstädter Tauern zu nähern.

Radstädter Tauern

Der Passknacker-Punkt, der hier angefahren werden wollte, war Obertauern.

Ich folgte der B99 weiter Richtung Norden. Der Verkehr war in Ordnung, es war Montag Mittag, der ein oder andere LKW war auch unterwegs.

Einer hatte es jedoch besonders eilig. Trotz Überholverbot musste das Auto noch überholt werden. Und es fuhr gar nicht so langsam. Aber es ging bergab, somit hatte der LKW wohl genug Schwung.

Kurz vor Radstadt verließ ich die B99 und baute eine kleine Schleife ein, um zwei weitere Passknacker-Punkte einzusacken. Der erste war die Mooshöhe.

Nun überquerte ich, wenn auch nur für kurze Zeit, die Grenze zur Steiermark.

Dachsteingebirge

Der zweite Passknacker-Punkt, den ich mit der kleinen Schleife erreichen wollte, war Filzmoos.

Das Dachsteingebirge baute sich massiv vor mir auf und bot Kurve für Kurve einen wirklich tollen Anblick.

Natürlich leistete auch das weiterhin optimale Wetter seinen Beitrag zu meiner guten Laune.

Nach einem weiteren kurzen Halt, um ein paar Fotos zu machen, erreichte ich schließlich den zehnten Passknacker-Punkt des Tages: Filzmoos.

Der letzte Passknacker

Einen weiteren hatte ich für diesen Tag noch auf dem Plan, ab dann sollte es “passknackerfrei” nach Hause gehen. Sämtliche Punkte, die dann noch kommen würden, hatte ich in dieser Saison bereits einmal angefahren. Doch zu erst musste der Tank der Bolt noch einmal aufgefüllt werden.

Nachdem das erledigt war, hielt ich schließlich in Sank Martin am Tennengebirge einmal an, um das letzte Nachweisbild für diesen Tag aufzunehmen.

Heimweg

Ab jetzt begann der Rest des Heimwegs. Ich wollte südlich an Salzburg vorbei, in Deutschland dann über die A8 nach Hause.

Hinter einem Traktor hatte sich eine ziemlich lange Autoschlange gebildet. Es galt Überholverbot, auch Traktoren durften nicht überholt werden. Und da die Polizei ebenfalls in dieser Schlange war, traute sich wohl auch niemand regelwidrig zu überholen.

Über Abtenau und Golling an der Salzach erreichte ich schließlich Hallein, von hier ging es über kleine Straßen Richtung Bayern.

Ich identifizierte mich hier einfach mal als Zielverkehr im Land Salzburg, ich hatte ja auch ein Ziel hier: die schöne Straße am Veitlbruch vorbei.

Veitlbruch ist einer der Passknacker-Punkte, die ich in dieser Saison bereits angefahren habe. Ich muss also nicht für ein Foto anhalten, dafür gibt es auch keine Punkte im Passknacker-Ranking - Spaß machte die Strecke natürlich dennoch.

Zurück in Bayern

Der letzte Ort in Österreich war Großgmain, am Ortsende verläuft die Grenze zu Bayerisch Gmain, und somit auch die Grenze zu Bayern bzw. Deutschland.

Bei Piding nahm ich gleich die Auffahrt auf die A8 Richtung München. Bis hierher war ich immerhin bereits 440 Kilometer bzw. ca. 9 Stunden gefahren. So langsam aber sicher wollte ich nach Hause.

125 Kilometer später erreichte ich die heimische Tankstelle.

Das Wetter hat an diesem Tag gehalten, das steigerte meine Laune gleich gewaltig. In drei Tagen habe ich es nun auf knapp 1400 Kilometer gebracht. Die letzten zwei Fahrtage werden dann irgendwann an einem Wochenende mit gutem Wetter nachgeholt.

Im Nachhinein betrachtet war es übrigens die richtige Entscheidung, die Tour zu diesem Zeitpunkt zu verkürzen. Ich wäre den kompletten Dienstag (Tag 4) sowie einen Großteil des Mittwochs (Tag 5) in strömendem Regen gefahren. Wenn ich es verhindern kann, muss das nicht wirklich sein.


Anmerkung

Anmerkung zum ersten Bild im Beitrag (Blick Richtung Gailtal, die Sonne kommt langsam über Wolken): Ich nutze dieses Bild inzwischen in der Arbeit als Hintergrund für Videotelefonate. Und meistens sitze ich exakt so, dass die Sonnenstrahlen hinter meinem Kopf eine Art Heiligenschein bilden. Das sorgt meistens für große Erheiterung.


Bisherige Berichte zum Alpenslalom


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