Kurzes Vorwort
Bevor der eigentliche Bericht beginnt: In der ersten Märzwoche hatten wir phänomenales Frühlingswetter! Aber: So richtig realisiert, dass ich schon wieder Motorrad fahren könnte, habe ich erst gegen Mitte der Woche. Und da die Bolt noch beim Händler im Winterlager steht und der ein paar Tage Vorlauf braucht, konnte ich mich für diese Woche nicht mehr zur Abholung anmelden. Und nächste Woche sollen die Temperaturen wieder deutlich kühler werden. Also: Die Bolt wartet noch auf den zweiten Frühlingsschub.
Da es also noch keine gefährlicheren Motorradkilometer 2025 gibt, über die ich etwas schreiben könnte, erzähle ich heute etwas von der vorletzten »großen Fahrt« 2024.
Planung
Nach der kleinen Runde Mitte Oktober durch die umliegenden Dörfer standen Ende Oktober letzten Jahres noch ein paar Kilometer mehr auf dem Programm. Meine Frau und ich waren zu einer Familienfeier in Franken eingeladen, meine Frau fuhr gemeinsam mit ihrer Schwester dorthin, ich entschied mich für eine Fahrt mit der Bolt.
Ziel sollte ein kleiner Ort zwischen Schweinfurt und Bamberg sein. Ich plante meine Route zunächst über die Autobahn bis kurz hinter Ingolstadt, von dort aus wollte ich dann über Landstraßen einige Passknackerpunkte abfahren, bis ich auf der Höhe von Coburg sein würde. Von dort dann gemütlich »zurück« zum Ziel.
Abfahrt & Nebel
Der Wetterbericht sagte für die erste Tageshälfte eher kühle Temperaturen und ausgedehnte Nebelgebiete voraus. Ich ließ mir Zeit, gegen 9 Uhr wollte ich den Motor der Bolt starten und Richtung Autobahn rollen. Mein Gepäck für die eine geplante Übernachtung war im Auto mit meiner Frau unterwegs, so dass die Bolt bis auf die üblichen Utensilien wie Trinkflasche, Passknacker-Poster und elektronische Helfer wie Navigations-Smartphone und GoPro nicht mehr als üblich beladen war.
Ich fuhr direkt auf die Autobahn Richtung Nürnberg und folgte dieser um München herum. Und während ich noch auf der Umgehungsstraße von München war, zog bereits Nebel auf.
Die Sichtweite betrug teilweise nur einige hundert Meter, vielleicht auch weniger. Und kalt war es auch - zum Glück war ich passend gekleidet: Ich trug mehrere Lagen Wäsche unter der Motorradkleidung, so dass mich die herbstliche Kühle nicht wirklich störte.
Hinter Ingolstadt verließ ich die Autobahn und kurz vor Denkendorf kam auch schon die erste Umleitung des Tages. Zum Glück war alles gut ausgeschildert und so konnte ich trotz dichtem Nebel Denkendorf und die gesperrte Ortsdurchfahrt umfahren.
Ich sehe etwas!
Im Nebel überquerte ich die Altmühl bei Beilngries und fuhr parallel zum Main-Donau-Kanal über Berching nach Neumarkt in der Oberpfalz. Und tadaa: Etwa eine Stunde nach Verlassen der Autobahn, zwei Stunden nach Abfahrt und mit gut 150 Kilometern auf dem Tageskilometerzähler lichtete sich der Nebel tatsächlich zum ersten Mal!
An eine Motorradfahrt bei strahlendem Sonnenschein war zwar noch nicht zu denken, aber immerhin konnte ich gut sehen, was sich einige hundert Meter vor mir befand. Und die herbstlichen Farben wirkten gleich viel lebendiger.
10 Kilometer später erreichte Umleitung Nummer 2 an diesem Tag auf meiner geplanten Route. Eigentlich wollte ich mich kurz vor Altdorf bei Nürnberg über kleine Dörfer und kurvige Straßen dem ersten Passknacker des Tages nähern, aber daraus wurde wegen einer Baustelle nichts. Egal, ein Blick auf die Karte, die ausgeschilderte Umleitung kam auch in Frage. Also folgte ich ihr.
Ich folgte der Umleitung und genoss die herbstlichen Farben, in die sich die Umgebung gekleidet hatte. Trotz des immer wieder aufziehenden Nebels waren die Farben prächtig.
Ich überquerte die A6 und fuhr über kleine Dörfer weiter nach Norden. Mal mehr, mal weniger Nebel.
Endlich ein Passknacker
Kurz vor Hersbruck erreichte ich endlich den ersten Passknacker des Tages: Deckersberg. Der Parkplatz der Edelweißhütte war gesperrt, aber für ein Beweisfoto reichte es trotzdem. Dann noch ein Blick in die andere Richtung, bevor ich weiterfuhr.
Hier wendete ich und fuhr auf die Hauptstraße zurück, von der ich gekommen war. Mittlerweile war ich fast 190 Kilometer gefahren und es wurde Zeit für den ersten Tankstopp. Die richtige Stelle in Form einer Tankstelle war auch gleich ein paar Kilometer weiter, direkt auf meiner geplanten Route.
Nachdem der Tank wieder voll war und ich mir noch einen Kaffee gegönnt hatte, um etwas Wärme in den Körper zu bringen, ging es weiter.
Hersbruck und Lauf an der Pegnitz ließ ich hinter mir, um mich auf kleineren Straßen dem nächsten Passknacker zu nähern. Es war Herbst, in den letzten Wochen waren viele landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs. Die schmalen Sträßchen waren deshalb auch ziemlich schmutzig.
Der zweite Passknacker des Tages war der Punkt Oberwindsberg. Erreicht, Beweisfoto gemacht. Und dann noch ein wenig die leider etwas »verhochnebelte« Aussicht genossen.
Ich fuhr weiter im Zickzackkurs nach Norden, um auf dem Weg nach Coburg alle dort liegenden Passknacker-Punkte einzusammeln.
Sonnenschein, aber wie!
Kurz vor dem Passknacker Nr. 3 kam sie raus, die Sonne. Nach fast 4 Stunden im Nebel hob das meine Laune ungemein.
Kurz darauf erreichte ich besagten dritten Passknacker-Punkt.
Danach ging es weiter mit Sonnenschein und prächtigen Farben. So hatte ich mir eine Herbsttour vorgestellt.
Knapp 20 Minuten später war der nächste Fotostopp angesagt.
Auf kleinen Straßen ging es weiter Richtung Norden, inzwischen war ich auf der Höhe von Forchheim angekommen.
Die Route, die ich mir mit Passknacker und Calimoto zusammengestellt hatte, enttäuschte mich nicht. Breite Landstraßen wechselten sich mit schmalen Nebensträßchen ab, und immer waren ausreichend Kurven vorhanden.
Und jetzt, wo sich die Sonne endlich gegen den Nebel durchgesetzt hatte, strahlte jedes Feld, jede Wiese und jeder Wald in einer Farbenpracht, dass es eine Freude war.
An der fünften Passknackerstelle des Tages hielt ich noch einmal für ein Beweisfoto an.
Ein paar Kilometer später folgten schließlich auch noch die Passknacker Nr. 6 und Nr. 7.
Wegkreuze über Wegkreuze
Beim letzten Nachweispunkt »Hohe Ellern« fing es schon mit den Wegkreuzen an. Und nun standen sie wirklich alle paar Kilometer recht imposant am Wegesrand.
Zwischendurch kamen sich zwei Traktoren in die Quere, es wurde ziemlich eng. Aber beide Fahrer waren geübt und kamen ohne Berührung aneinander vorbei.
Wenn ich mich nicht gerade über die vielen Kreuze wunderte, freute ich mich über die Farbenpracht des Herbstes.
Schließlich erreichte ich mit dem »Fischerkreuz« den achten Passknacker des Tages. Und noch ein Wegkreuz.
Hier habe ich ein paar Minuten angehalten, etwas getrunken und die Aussicht genossen.
Auf zum letzten Passknacker
Es war bereits nach 15 Uhr, die Sonne stand schon etwas tiefer. Ich machte mich auf den Weg zum letzten Passknacker dieser Tour und dieser Saison, der Veste Coburg in Coburg.
Nachdem ich mich am Stadtrand von Coburg entlang getastet hatte, erreichte ich schließlich die Festung hoch über Coburg. Das Beweisfoto war schnell gemacht und ich machte mich wieder auf den Weg.
Da ich ungern den gleichen Weg zurückfahre, auf dem ich gekommen bin, nehme ich eine kleine Straße zurück. Und hielt kurz am Coburger Klausberg.
Und hier habe ich auch noch ein paar schöne Fotos machen können, bei einem ganz hervorragenden Licht.
Die letzten Kilometer zum Hotel
Nun ging es langsam aber sicher in Richtung Hotel, wo die Familienfeier stattfand. Ich sprach mich kurz mit meiner Frau ab, die wie ich noch etwa eine Stunde vom Hotel entfernt war.
Die schmutzigen und stellenweise noch feuchten Straßen und der Nebel auf der ersten Hälfte der Tour haben die Bolt ganz schön eingesaut. Aber was soll’s, ich habe ja ein Fahrzeug und kein Putzzeug.
Gemütlich cruiste ich auf Landstraßen meinem Ziel in der Nähe von Haßfurt entgegen.
Kurz vor dem Ziel habe ich noch einmal getankt, nachdem die Reservelampe schon einige Kilometer geleuchtet hatte und dringend nach frischem Benzin verlangte.
Nach 440 Kilometern und knapp 8 Stunden erreichte ich schließlich mein Ziel, das Hotel. Meine Frau und meine Schwägerin waren kurz vor mir eingetroffen. Leider mussten wir noch etwa 45 Minuten warten, bis man uns in unsere Zimmer ließ.
Das Hotel war lustigerweise nur zwei Ortschaften von dem Hotel entfernt, in dem ich zwei Jahre zuvor hier in der Gegend übernachtet hatte.
Technischer Defekt
Im Zimmer angekommen, gönnte ich mir erst einmal eine heiße Dusche. Danach bereitete ich mich auf die bevorstehende Familienfeier vor. Ich hatte einen schönen Tag auf dem Motorrad verbracht, wobei der zweite Teil der Tour deutlich mehr Spaß machte als der erste. Sonne ist mir lieber als Nebel, Temperaturen knapp unter 20 Grad sind mir lieber als Temperaturen um die 10 Grad.
Bevor ich zur Feier ging, wollte ich noch das Navigationstelefon aufladen, damit es für die Heimfahrt am nächsten Tag bereit ist. Aber: Sobald ich das Telefon ansteckte, ertönte ein lauter Warnton. Auf dem Display erschien jedes Mal die Meldung, dass sich Wasser oder Feuchtigkeit in der USB-Buchse befindet und das Telefon nicht geladen werden kann.
Komisch, auch auf dem Motorrad, also bis vor einer Stunde, war das Handy an einer Powerbank angeschlossen und konnte problemlos geladen werden. Und der letzte Nebel, der Feuchtigkeit in der Ladebuchse hinterlassen haben könnte, lag mehrere Stunden zurück.
Da auch ein Neustart und ein Ladeversuch bei ausgeschaltetem Handy keine Besserung brachten, beschloss ich, dass dies ein Problem für den nächsten Tag sein sollte und widmete mich der Party.
Karte & Kommentare
Kartenansicht
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Kommentare
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