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BÖSI - Teil 3: Slowenien!

Im Sommer 2019 bin ich zu meiner ersten mehrtägigen Reise mit dem Motorrad aufgebrochen. Die möchte ich hier im Blog auch noch zum Besten geben.

Frühstück

Auch Tag 3 begann mit dem Frühstück, welches vom Hausherrn der Unterkunft liebevoll angerichtet wurde. Er wirkte fast ein bisschen traurig, dass ich es eilig hatte, auf’s Motorrad zu kommen. Heute sollte standen jedoch einige Ziele in Slowenien auf der Tagesordnung, daher hatte ich nicht wirklich Zeit für ein umfangreiches Frühstück eingeplant.

Da ich an diesem Abend in der gleichen Unterkunft schlafe, fuhr ich morgens ohne Gepäck los. Einerseits angenehm, andererseits musste ich mein Passknacker-Poster so an jedem Punkt aus dem Koffer holen und an die Bolt klemmen.

Mangart / Lahnscharte

Anfahrt Mangart/Lahnscharte

Das erste große Ziel war der Mangart. Ich fuhr also wieder nach Slowenien, über Kobarid und Bovec fuhr ich nach Norden. Kurz bevor ich wieder an der italienischen Grenze war, nahm ich den Abzweig zum Mangart. Das Mauthäuschen war besetzt, bei meinen Recherchen zuvor hatte ich gelesen, dass das wohl nicht immer Fall wäre. Egal, die fünf Euro taten nicht weh.

Anfahrt Mangart/Lahnscharte

Traumhaftes Wetter und wahnsinnige Ausblicke, das blieb mir vom Mangart im Gedächtnis. Wer hier mit dem Motorrad in der Nähe ist, sollte sich das keinesfalls entgehen lassen. Die Auffahrt führte erst durch bewaldetes Gebiet, anschließend offenbarte sich die Natur hier in voller Pracht.

Weiterfahren?

Am letzten Parkplatz vor dem höchsten anfahrbaren Punkt war eine Sperrung eingerichtet - ich blieb stehen und überlegte kurz, wie ich weiter vorgehen sollte. Und nachdem mir wieder einige Fahrzeuge von oben entgegen kamen, ähnlich wie am Vortag am Lanzenpass, beschloss ich die Sperrung zu ignorieren.

Das Schild, das vor dem Felssturz warnte, war keinesfalls gelogen - auf etwa 10 Meter Länge war die Straße halbseitig beschädigt, loser Schotter lag noch herum. Für ein Motorrad jedoch kein Problem. Und oben angekommen sah ich, dass es wohl auch für die meisten mehrspurigen Fahrzeuge kein Problem war. Der obere Parkplatz war voller Autos, das Sperrschild ignorierten wohl so einige.

Und es war gut, dass ich das Schild ebenfalls ignorierte. Meinen Passknacker-Nachweis konnte ich so ganz oben fotografieren. Aber nicht nur das, die Aussicht ist einfach fantastisch.

Passknacker-Nachweis Mangart Was für eine Aussicht! Und nochmal: Was für eine Aussicht!

Abstecher nach Italien

Ich hatte mich zwar noch nicht sattgesehen, aber da ich noch andere Ziele hatte, verließ ich den Mangart wieder. Diesmal bog ich Richtung Italien ab, wenn ich schon direkt an der Grenze war, wollte ich den Predil-Pass auch noch schnell mitnehmen - ist ja auch ein Passknacker-Punkt.

Passknacker-Nachweis Passo Predil

Das war’s dann aber auch erstmal wieder mit Italien, heute stand schließlich Slowenien auf dem Plan. Italien sollte dann erst wieder am Abend angesteuert werden, schließlich lag dort ja meine Unterkunft.

Slowenische Grenzkammstraße und Tolmin

Den Weg, den ich heute morgen Richtung Mangart genommen hatte, fuhr ich bis nach Livek wieder zurück, dort bog ich auf die Slowenische Grenzkammstraße ein, um nach Tolmin zu kommen. Die Slowenische Grenzkammstraße enthält mit Kolovrat auch einen Passknacker-Punkt, in Tolmin wollte ich mich kurz mit meiner Frau und einer Freundin von ihr treffen, die hier gerade ein Festival besuchten.

Passknacker-Nachweis Kolovrat

Von Tolmin aus ging es nach einem kurzen Tankstopp weiter Richtung Osten, mein nächstes Ziel war Bohinjsko Sedlo, ein Pass mit 1277 Metern Höhe.

Passknacker-Nachweis Bohinjsko Sedlo

Was für eine Landschaft

Seit meine Frau und ich einmal für ein paar Tage in Ljubljana gewesen sind, wollte ich Slowenien mit dem Motorrad befahren. Wir besuchten damals Ljubljana, Bled und einige andere Orte mit dem Auto und obwohl wir viel auf der Autobahn unterwegs waren, hat mich die Schönheit der slowenischen Landschaft auf einen Ausflug mit dem Motorrad heiß gemacht. Und die Landschaft hat mich bei meiner Motorradtour dann auch nicht enttäuscht.

Stein, Grün, Bolt - schön!

Die Passknacker-Punkte, die ich mir auf meiner Route gesetzt habe, brachten mir wirklich viele tolle Strecken durch Slowenien.

Passknacker-Nachweis Tuskov Gric

Am Punkt Tuskov Gric fuhr ich mehrfach hin und her - es galt, das Parkplatz-Schild zu fotografieren. An dem bin ich jedoch mehrfahr vorbei gefahren, da es sehr gut von Bäumen und Sträuchern verdeckt wurde.

Gute Tat

Passknacker-Nachweis Vrh Crni pri Davca

Ich fuhr weiter zum Vrh Crni pri Davca, hier stand kurz vor meinem Ziel ein Kleinwagen mit offener Tür am Straßenrand. Das Fahrzeug gehörte offensichtlich einer Frau, die daneben stand und mich heranwinkte als sie mich herannahen sah. Ich sprach kein slowenisch, sie kein deutsch. Mit ein wenig Englisch sowie Händen und Füßen konnte sie mir jedoch klar machen, dass sie anhalten wollte um ein Foto zu machen. Dabei zog sie die Handbremse wohl sehr stark an, damit das Fahrzeug auf der abschüssigen Straße auch nicht wegrollt - und nun ließ sich die Handbremse nicht mehr lösen. Mit etwas roher Gewalt konnte ich das Problem jedoch aus der Welt schaffen. Und somit war die gute Tat für diesen Tag auch getan.

Auch wenn ich mich wiederhole: Was für eine Aussicht!

Schotterpiste

Meine nächsten Passknacker Punkte waren Stari Vrh, Grozia Jazne, Kladje und Olakov Vrh. Die Wege, die mich dorthin führten, waren kaum befahren und wunderbar ruhig. Ich konnte das Fahren wirklich genießen.

Passknacker-Nachweis Stari Vrh Passknacker-Nachweis Gorizia Jazne Passknacker-Nachweis Kladje Passknacker-Nachweis Oblakov Vrh

Kurz nach dem letzten Punkt, Oblakov Vrh, hat mir Calimoto das einzige Mal auf dieser Tour fehlgeleitet. Statt der mehr oder weniger gut asphaltierten Straße 610 nach Westen zu folgen, lotste mich die App auf eine Nebenstraße, die erst immer schmäler wurde und schließlich von fleckigem, brüchigem Asphalt erst zu einem Feldweg wurde und schließlich nur noch Schotter aufwies…

Hier hatte ich noch Asphalt unter den Rädern

Bei dem groben Schotter blieb es dann auch, ich hatte die Hoffnung, dass das Stück nicht lange gehen würde und der Asphalt bald zurückkehren würde. Leider kamen dann auch noch starke Gefälle und Spitzkehren dazu, mehr als Schrittgeschwindigkeit traute ich mir hier mit der Bolt und der Straßenbereifung nicht mehr zu. Am Hang auf Schotter wollte ich auch nicht wirklich wenden, das wäre vermutlich nicht gut ausgegangen. Der Weg wieß stellenweise bestimmt 10 - 15% Gefälle auf, und auf diesem Untergrund ließ mich das doch gewaltig ins Schwitzen kommen. Nach knapp 5km, für die ich eine knappe Stunde Zeit benötigte und nur den ersten Gang, die Hinterradbremse und ganz viel Gefühl verwendete, hatte ich jedoch wieder Asphalt unter dem Motorrad. Im nächsten Dorf wurde ich schließlich noch von einem älteren Herrn in seinem Garten mit einem fragenden Blick bedacht - vermutlich wunderte er sich, warum ich mit einem Straßenmotorrad aus dieser Richtung kam.

Tolmin von oben & Monte Matajur

Oblakov Vrh war der vorletzte Passknacker-Punkt des Tages, nun sollte mein Weg mich zurück an Tolmin vorbei nach Italien zur Unterkunft führen.

Tolmin von oben

Kurz vor Volče hatte ich die Gelegenheit, von oben herab auf Tolmin und das gerade stattfindete Festival zu blicken. Die Musik war leise bis hier hoch zu hören - dennoch war es hier ruhig.

Ich fuhr zurück nach Italien, passierte meine Unterkunft in Masseris jedoch und steuerte den Monte Matajur an, den letzten Passknacker-Punkt des Tages.

Passknacker-Nachweis Monte Matajur

Die Abendsonne warf inzwischen lange Schatten über die Berge, was einen sehr friedlichen Eindruck hinterlässt.

Lange Schatten über den Bergen

Nach einem letzten Blick über diese Szenerie fuhr ich zurück in meine Unterkunft zurück. Der Tag brachte mir knapp 400 Kilometer auf die Uhr, und abgesehen von den 5 Kilometern, die ich unter äußerster Anstrengung auf Schotter zurück gelegt habe, war das wirklich ein perfekter Tourtag.


GPX

Link zur Tour

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