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BÖSI - Teil 1: Vom Regen verfolgt

Im Sommer 2019 bin ich zu meiner ersten mehrtägigen Reise mit dem Motorrad aufgebrochen. Die möchte ich hier im Blog auch noch zum Besten geben.

Abfahrt

Ich wusste es damals noch nicht, da BÖSI meine erste mehrtägige Reise mit dem Motorrad war. Doch scheinbar hat sich damals eine Regelmäßigkeit eingestellt, die mich auf meinen weiteren Motorradtouren begleiten sollte: Der erste Tag ist immer verregnet.

Als ich mich morgens beim ersten Tageslicht auf die Bolt schwang, hingen bereits dicke Wolken am Himmel. Kurz hinter Dietramszell, also noch keine 50 Kilometer weit von Zuhause entfernt, begann der bereits der Regen. Und der sollte mich bis nach Italien begleiten…

Sinnvollerweise hab ich gleich von Anfang an meine Regenkombi übergezogen, somit konnte ich der Sache einigermaßen entspannt entgegen sehen. Schön ist trotzdem anders.

Von Dietramszell ging es weiter Richtung Süden nach Bad Tölz, und hier habe ich mich tatsächlich etwas verfranst. 2019 navigierte ich ebenfalls bereits mit Calimoto, eine Halterung für das Smartphone am Lenker habe ich damals jedoch noch nicht für nötig erachtet. Das Telefon war in der Jackentasche, die Navigation lief rein akustisch über Ansagen auf meine Kopfhörer. Das und der Umstand, dass die innerstädtische Wegführung keine Stärke von Calimoto war und ist, ließ mich in Bad Tölz ein paar Nebenstraßen erkunden, die mich erstmal nicht näher an mein Tagesziel brachten.

Irgendwann war jedoch auch Bad Tölz hinter mir und es ging weiter über die Mautstraße am Walchensee vorbei. Morgens, bei strömendem Regen auch nicht wirklich ein Highlight. Aber wenigstens war nichts los!

Erste Pause

Vom Walchensee ging es über Mittenwald nach Österreich. Der Regen verfolgte mich hartnäckig. Ich hatte zwar die Regenkombi extra für diese Tour gekauft, mit soviel Regen rechnete ich jedoch nicht. Daher hatte ich nur meine “normalen” Lederhandschuhe und -stiefel an, die nicht besonders wasserdicht waren. Es dauerte nicht lange, und ich hatte ein feuchtkaltes Gefühl an Händen und Füßen.

Kurz hinter der Grenze hielt ich an einer Bushaltestelle mit Unterstand an und erlaubte mir etwas Pause, der Regen wurde im Moment wieder stärker.

Pause im Trockenen

Ich wartete bis der Regen etwas nachließ und fuhr schließlich weiter. Das Regenradar der Wetterapp auf meinem Smartphone versprach mir jedoch auch die nächsten Stunden noch ausgiebig Wasser von oben.

Ich war jetzt kurz vor Leutasch, hier hatte ich eigentlich die ersten 4 Passknacker-Punkte geplant. Diese verwarf ich aufgrund des Wetters jedoch - schließlich konnte ich diese Punkte auch ein andermal anfahren.

Auf dem Weg Richtung Timmelsjoch kam ich jedoch direkt am Passknacker-Punkt Sattele vorbei, diesen wollte ich also nicht auslassen. Doch davor sollte erst mal die Luft aus dem Tank entweichen - eine Tankstelle musste her.

Der Vorteil an Tankstellen: die meisten sind überdacht, somit steht man dort bei Regen erstmal trocken. Und diese Chance wollte ich nutzen.

Benzin für die Bolt, Vanilla-Coke und Wurstsemmel für den Fahrer

Nachdem ich mich hier etwas gestärkt hatte, ging es auch schon weiter zum ersten Passknacker-Punkt des Tages.

Passknacker-Nachweis Sattele

Nass war es immer noch, mein Weg führte mich weiter Richtung Italien. Ich fuhr über Sölden, eigentlich hatte ich hier einen Abstecher zum Tiefenbachferner geplant. Kurz vor der Mautstation wurde der Regen jedoch wieder enorm stark, die Dame an der Mautstelle informierte mich zusätzlich dass ein gutes Stück der Straße derzeit wohl nicht asphaltiert war - ich beschloss, den Punkt kann ich auch irgendwann anders anfahren. (Hab ich dann auf dem Weg nach Südtirol 2021 geschafft.)

Italien

Das war mein erster Besuch am Timmelsjoch. Und der Regen meinte es kurzzeitig gut mit mir - es wurde etwas trockener.

Passknacker-Nachweis Timmelsjoch

Ich genoss die Landschaft, die Aussicht und die trockenen Abschnitte. Herrlich. So hatte ich mir die Tour vorgestellt.

Timmelsjoch

Nun war ich in Italien - meine erste Unterkunft befand sich allerdings im Zillertal in Österreich. Mein Plan sah vor, dass ich vom Timmelsjoch noch den Jaufenpass mitnehme, von dort dann über den Brenner zurück nach Österreich und langsam Richtung Zillertal in die Unterkunft.

Leider begann kurz vor’m Jaufenpass wieder heftiger Regen. Trotzdem eine sehr schöne Strecke.

Passknacker-Nachweis Jaufenpass Viel Wolke, viel Regen

Vom Jaufenpass aus fuhr ich in strömendem Regen über Sterzing zurück zur österreichischen Grenze. Kurz vor dieser wurde der Regen zuerst weniger und hörte dann schließlich komplett auf. Sehr schön - so hätte es den ganzen Tag sein können.

Passknacker-Nachweis Brenner

Zurück in Österreich, das Wetter wird toll

Ab der österreichischen Grenze wurde das Wetter toll. Es war so toll, dass ich spontan beschlossen habe, die Zillertaler Höhenstraße noch mitzunehmen. Hätte es weiter in Strömen geschüttet, hätte ich mir die wohl für den nächsten Tag aufgehoben.

Südlich an Innsbruck vorbei fuhr ich parallel zur A12 Richtung Zillertal. Bei Jenbach bog ich wieder Richtung Süden ab, um die Auffahrt auf die Zillertaler Höhenstraße bei Kaltenbach zu nehmen.

Diese Etappe bildete den perfekten Abschluss für Tag 1 - nachdem mich den ganzen Tag der Regen verfolgt hatte, war die Mautstraße im Zillertal eine ideale Entschädigung.

Passknacker-Nachweis Zillertaler Höhenstraße

Bei Hippach verließ ich die Mautstraße, füllte noch schnell den Tank der Bolt auf und fuhr schließlich zu meiner Unterkunft.

Meine Handschuhe sowie die Stiefel waren komplett durchnässt, ich konnte nur hoffen, dass das Leder bis zum nächsten Tag wieder einigermaßen trocknen würde. Und vor allem, dass es das Wetter an Tag 2 besser mit mir meinen würde.

460 Kilometer bin ich an diesem Tag gefahren, und trotz des vielen Regens war es eine sehr schöne Tour.


GPX

Link zur Tour

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